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Indian Summer

Indian Summer - Cover

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Hörproben
Trackliste

„Indian Summer“ von Shiregreen - entspannter Folkrock gegen den Blues des Älterwerdens

Als „Indian Summer“ bezeichnen die Amerikaner eine warme Wetterperiode im späten Herbst, in der der Sommer noch einmal alle Register zieht, mit strahlend blauem Himmel und intensiver Blattverfärbung. Indian Summer heißt auch das neue Album von Shiregreen, das „von den Farben und von den Jahreszeiten des Lebens“ erzählt. Klaus Adamaschek und seine Band ziehen alle Register ausgereifter und authentischer Songwritermusik; ein Album voller Seele, mit bunten Farbtupfern aus Folk, Rock, Country und deutscher Liedermachertradition.

Wohin die Reise auf Indian Summer geht, daran lässt schon der Titelsong keinen Zweifel: „Sicher kennst auch du diese Tage, an denen so gar nichts richtig passt, ein falsches Wort, eine dumme Frage, alles tonnenschwere Last “, eröffnet Adamaschek das Album in warmherzig-folkigem Sprechgesang, ehe dann die Band einsteigt und das opulente Indian-Summer-Leitmotiv dagegenhält: entspannter Folkrock gegen den Blues des Älterwerdens. Dass der Refrain in Englisch ist, fällt zunächst gar nicht auf. Adamaschek pendelt auf dem Album völlig selbstverständlich zwischen seinen „Lebenssprachen“ Deutsch und Englisch hin und her.

Shiregreen – LiveIndian Summer ist ein echtes Bandalbum geworden, das unterscheidet es vielleicht am meisten von den bisherigen 13 Shiregreen-Alben. So erweist sich die Retrospektive „Yesterday when we were young“, die Adamaschek für einen früheren Freund geschrieben hat, der sich mittlerweile „a million miles“ von gemeinsamen Idealen entfernt hat, als klassische Rock-Hymne, mit dem elektrisierenden Bass von Paul Adamaschek, den prägenden Gitarren von Tom Eriksen und Johannes Gunkel und den treibenden Drums von Jonas Giger. Der Sohn der Schlagzeug-Legende Peter Giger („Family of Percussion“) ist neu bei Shiregreen und sorgt für spürbar mehr Power.

An ein zwiespältiges Stück der Musikgeschichte wagt sich Shiregreen mit der eigenständigen Cover-Version von „Hundert Mann und ein Befehl“, die Adamaschek seinem Vater widmet, „der mit 15 Jahren in den Krieg ziehen musste und mich später gelehrt hat, dass keiner mitmarschieren sollte.“ War das Original „The ballad of the green berets“, das Barry Sadler 1963 in Paradeuniform sang, noch ein patriotischer Lobgesang auf eine US-Eliteeinheit, so rückte die deutsche Fassung von Ernst Bader (1964), mit der Freddy Quinn und Heidi Brühl Millionen Deutsche zu Tränen rührten, das Leid des Krieges in den Blickpunkt. Adamaschek geht noch einen Schritt weiter und präsentiert „Hundert Mann und ein Befehl“, im berührenden Duett mit Marisa Linß, als klassischen Anti-Kriegs-Song, ganz in der Tradition großer Protestsänger wie Pete Seeger oder auch Bruce Springsteen.

Klaus Adamaschek16 Songs und fast 70 Minuten umfasst das Album, der rote Faden sind die Erlebnisse und „Jahreszeiten“ im Leben des 64-jährigen Klaus Adamaschek und seiner Generation, es gibt aber auch für Jüngere ausreichend Punkte zum Andocken. Und dabei kommt keine Minute Langeweile auf, denn Adamaschek wechselt immer wieder die Stimmungen und Erzählperspektiven. So streut er wunderbare Liebeserklärungen an seine Frau Angelika, aber auch an seine rote und seine schwarze Gitarre ein. Und wie auf dem bisher erfolgreichsten Shiregreen-Album „References“ (2019) gibt es auch wieder zwei Referenz-Lieder für musikalische Wegbegleiter und Vorbilder. „The story of Buffy-Sainte Marie“, einfühlsam gesungen von Marisa Linß, erzählt die wechselvolle Lebensgeschichte der u. a. von der US-Regierung verfolgten Protestsängerin Buffy Sainte-Marie, und in „When you play Kristofferson“ huldigt Adamaschek, im Duett mit seinem 38-jährigen Sohn Paul, der amerikanischen Songwriter-Legende Kris Kristofferson.

Und auch wenn Indian Summer das bisher wohl entspannteste Shiregreen-Album geworden ist, so fehlen doch nicht die nachdenklichen und intimen Momente, die Adamaschek besonders auszeichnen. „Wenn meine Enkel mich einst fragen“, vorgetragen nur mit Gitarre, Mundharmonika und Bass, ist eine offenherzig-hilflose Kapitulation vor der Klimakrise, und der (nur vermeintliche!) Schlusssong „A million things to change“ öffnet den Blick auf die Zeit, wenn auch für Adamaschek der Indian Summer irgendwann vorüber geht.

Neben der Grundband in klassischer Rock-Besetzung sorgen Sascha Schmitt an den Tasteninstrumenten und Lukas Bergmann an der Geige für emotionale Momente, ähnlich wie der überzeugende Harmoniegesang von Marisa Linß und Paul Adamaschek. Indian Summer ist ein hörenswertes Album mit inhaltlichem Tiefgang und musikalischer Vielfalt, es bietet reichlich Denkanstöße für den Kopf und Balsam für die Seele. Ein künstlerisch Cover mit dem Leitmotiv der vier Bäume und das lievevboll gestaltete Booklet mit allen Texten begleiten diese Reise ins Innere.



Trackliste

Indian Summer

1. Indian summer 4:14
2. Yesterday when we were young 6:52
3. Hundert Mann und ein Befehl 3:47
4. Songs from the heart 3:44
5. So viel gute Zeit 3:31
6. No longer alone 4:20
7. No one needs a broken heart 4:14
8. Don't put the blame on the moon 3:03
9. My red guitar 4:19
10. Snowy mountain escapade 5:50
11. The story of Buffy Sainte-Marie 3:31
12. Music, miles and miracles 3:24
13. Wenn meine Enkel mich einst fragen 3:08
14. When you play Kristofferson 4:42
15. A million things to change 3:56
Bonustrack: Rørvig am Hafen bei Nacht 4:28

Hörproben